Sonderausstellung „Einblicke“: Förderverein „Museum Zeit(T)räume“ ermöglicht spannenden Streifzug durch umfangreiche Sammlung mechanischer Großuhren
Walldürn. Aufbauend auf dem Leitsatz „Für die Menschen unserer Region“ präsentiert die Volksbank Franken in ihren Schalterräumen Besuchern und Kunden regelmäßig interessante regionale Kunstausstellungen.
Fortgesetzt wird diese Tradition seit Freitag mit einer Sonderausstellung des Fördervereins „Museum Zeit(T)räume“ Walldürn unter dem Titel „Einblicke“. Gezeigt werden mit mechanischen Großuhren, Spieluhren, Grammophonen, Phonographen, Polyphonen, und historischem Spielzeug ausnahmslos Exponate aus der umfangreichen Sammlung von Beate und Bruno Kaiser, die bisher nur dem privaten Bereich vorbehalten waren und nicht im Museum „Zeit(T)räume“ in der Unteren Vorstadtstraße zu sehen sind.
Mit der am Freitag in den Räumen der Volksbank Franken offiziell eröffneten Sonderausstellung „Einblicke“ ermöglicht der Förderverein „Museum Zeit(T)räume“ Walldürn einen spannenden Streifzug durch die umfangreiche Sammlung an mechanischen Großuhren und Musikinstrumenten aber auch historischem Spielzeug von Bruno und Beate Kaiser.
„Etwas ganz besonderes“
„Ich bin der Überzeugung, dass diese Ausstellung etwas ganz besonderes darstellt“, begrüßte Bankdirektor Edgar Mechler weit über 100 Ehrengäste zur Vernissage und unterstrich das Engagement der Volksbank Franken, der Öffentlichkeit Kunst aus der Region zugänglich zu machen. Kunst, die diesmal nicht nur durch die ausgestellten Objekte an sich, sondern auch durch deren Restaurierung zum Ausdruck komme.
Die Einführung in die Ausstellung übernahm im Anschluss der wissenschaftliche Leiter des Odenwälder Freilandmuseums, Thomas Naumann und attestierte den Exponaten eine hohe kulturelle Aussagekraft. „An ihrer Ausgestaltung lässt sich der Zeitgeschmack der jeweiligen Epoche ablesen. Somit sind sie kulturgeschichtliche Dokumente ersten Ranges“, so Naumann.
Unterschiedliche Gebiete
Und die Frage der oft spielerischen Ausgestaltung stelle auch die Verbindung der auf den ersten Blick recht unterschiedlichen Sammelgebiete her. Denn als Gebrauchsgegenstände mit Einfluss auf das tägliche Leben, aber auch auf das Gemüt der jeweiligen Nutzer stehe bei den historischen Uhren und mechanischen Musikinstrumenten neben funktionellen Aspekten immer auch das spielerische, gelegentlich sogar pompöse Element im Vordergrund.
„So sprechen sie alle über den Zeitgeschmack die Sinne an, sie ermöglichen es uns, uns heute in emotionaler Weise hineinzudenken in vergangene Zeiten. Sie erlauben es somit auch, in die Seele des Menschen zu blicken, der zu allen Zeiten das spielerische Element gebraucht hat, um das Leben insgesamt zu meistern“, sagte Naumann.
Zeitreise in die Geschichte
Nur durch konsequentes, systematisches und kenntnisreiches Aufspüren und Sammeln werde dies anhand der fachgerecht restaurierten Stücke deutlich. Die Ausstellung sei daher weit mehr als nur ein klar eingegrenzter Blick durch ein Schlüsselloch, sondern ein intensiver Blick auf bislang Verborgenes, der die Neugier auf mehr weckt. „Ein Rundgang durch diese Ausstellung gleicht einer Zeitreise in die Geschichte. Manches von dem hier Gezeigten wäre ohne das rechtzeitige Sichern und Bewahren unrettbar verloren gegangen“, würdigte anschließend Bürgermeister Markus Günther das „engagierte Wirken“ von Bruno und Beate Kaiser als Bereicherung des kulturellen Angebots der Stadt Walldürn.
„Hier werden kunstvolle Exponate gezeigt, ihre Ästhetik erläutert und Einblicke in die Technik der Vergangenheit gegeben“, so der Rathauschef weiter. Mit großem Sachverstand und viel Engagement sei die Familie Kaiser den Spuren der Vergangenheit gefolgt und wecke durch den Erhalt der kulturhistorischen Hinterlassenschaften Anerkennung und Bewunderung auch bei nachfolgenden Generationen. „Liebevoll zusammengetragene Objekte fügen sich zu einem Ensemble, das viele Facetten menschlicher Existenz berührt“, schloss Günther und dankte sowohl dem Förderverein „Museum Zeit(T)räume“ für die Organisation, als auch der Volksbank Franken für die Präsentation der Ausstellung.
„Ein solches Engagement ist sicher alles andere als selbstverständlich. Wohl dem, der solche Kaiser hat“, lobte anschließend auch Landrat Dr. Achim Brötel. Dies gelte nicht nur für das zur Verfügung stellen der Exponate, sondern auch für den Betrieb des Museums und darüber hinaus der Bestückung solcher Ausstellungen. Zumal sich Beate und Bruno Kaiser mit ihrem Museum nicht nur ihren eigenen Traum erfüllt hätten, sondern alle Besucher ebenfalls ein klein wenig in der Welt der Erinnerungen träumen ließen. So fühle man sich durch das Betrachten der in über 25 Jahren zusammengetragenen Relikte aus früheren Zeiten genau dorthin zurückversetzt.
„Ich wünsche dieser Ausstellung deshalb viele, viele interessierte Besucher, die hier ihre Zeitträume Wirklichkeit werden lassen“, dankte Brötel allen Beteiligten für ihr Engagement. Mit weiteren Worten des Dankes von Beate und Bruno Kaiser an alle Helfer des Fördervereins und die Verantwortlichen der Volksbank Franken klang die Eröffnung schließlich aus. Musikalisch umrahmt wurde die Vernissage von Felix Kaiser am Keyboard.
Information: Die Ausstellung „Einblicke“ des Fördervereins „Museum Zeit(T)räume“ Walldürn e.V. in den Räumen der Volksbank Franken ist bis 21. Mai jeweils zu den üblichen Geschäftszeiten geöffnet.
von Ralf Scherer, Fränkische Nachrichten