SWR 4 - Regionencheck 2013

Spontan noch einen Tag drangehängt

SWR 4-Regionencheck in Walldürn: Reporterfamilie Stefanie, Jörg, Nina und Valentin Assenheimer nahm touristische Angebote unter die Lupe

Walldürn/Eberstadt. Hält der Odenwald als Ferienregion, was die Urlaubsprospekte der Tourismusanbieter versprechen? Inspiriert von der weltweit größten Tourismusmesse – der CMT in Stuttgart – hat der SWR 4 am Samstag versucht, exakt das herauszufinden.

Genauer gesagt war das Moderatoren-Ehepaar Stefanie und Jörg Assenheimer aus Tübingen mit seinen beiden Kindern Nina und Valentin einen Tag lang in Rippberg, Walldürn und Eberstadt unterwegs, um sich ein ungefiltertes Bild der Region zu machen.

Als touristisches Ziel der Reporterfamilie Assenheimer hatte die SWR 4-Redaktion auch das Museum „Zeit(T)räume“ in Walldürn ausgewählt. Im Gespräch mit Stefanie Assenheimer plauderten Beate und Bruno Kaiser über ihr Museum                                                                                                  

Und das Fazit der Assenheimers kann sich sehen lassen: „Das alles hat uns unheimlich Spaß gemacht. So viel Spaß sogar, dass wir uns ganz spontan entschlossen haben, noch einen Tag dranzuhängen im Odenwald. Weil es uns Großen genauso gut gefallen hat, wie den Kleinen.“

Doch der Reihe nach: Angefangen am Samstag vor einer Woche, haben Reporter des SWR 4 jeden Tag eine andere, ihnen weitestgehend unbekannte Ferienregion in ganz Baden-Württemberg unter die Lupe genommen. Los ging es mit dem „Regionencheck“ in Oberschwaben. Gefolgt vom Altrhein bei Karlsruhe, dem Südschwarzwald, der Landeshauptstadt Stuttgart, der Ost- und Weshalb, dem Hohenloher Land und zu guter Letzt dem Odenwald.

Der Auftrag der Tester war dabei klar umrissen: Als völlig normale Touristen, die eher nebenbei auch Radioreporter sind, sollten sie zuvor von der Redaktion ausgewählte Ziele erkunden. Wohin genau es gehen würde, erfuhren die Tester erst wenige Stunden vor der Abfahrt. Zu bewerten galt es Kriterien wie Essen und Trinken, Kultur, Natur, Service und Erreichbarkeit.

Wenn man in so eine Stadt kommt und nette Menschen trifft, fühlt man sich daheim.

Jörg Assenheimer

Wobei der Odenwald noch eine weitere Hürde zu meistern hatte. Denn für Familie Assenheimer stand natürlich auch und vor allem die Attraktivität der Angebote für Kinder im Mittelpunkt.

Pluspunkte konnte da gleich nach der Anreise am Freitagabend der Landgasthof „Linkenmühle“ in Rippberg sammeln. Von der wunderschönen Landschaft, den Ponys, Katzen und Hunden über Schwimmbad und Sauna bis zu Spielplatz und Kegelbahn: „Alles ist da. Und das Ganze gibt’s für kleines Geld, ist also ideal für Familien“, berichteten die Assenheimers in ihrer Zusammenfassung, die am Samstagabend gesendet wurde.

Zwischendurch war die Familie immer wieder live ins Studio in Stuttgart zugeschaltet, um von den jüngsten Erlebnissen zu berichten. Etwa vom Besuch des Museums „Zeit(T)räume“ von Beate und Bruno Kaiser in der Unteren Vorstadtstraße. Dort staunten nicht nur die „großen Kinder“, auch die vierjährige Nina und ihr 18 Monate alter Bruder Valentin hatten sichtlich ihren Spaß am historischen Kinderspielzeug, an den vielen Holzkopfpuppen und am Klang der Grammophone, Phonographen und Walzenspieldosen.

Anfassen, anhören, erleben

Das Ganze kann man nicht nur anschauen, sondern auch anfassen, anhören, schlicht: erleben. Und es ist eine besondere Freude zu sehen, mit wie viel Herzblut Beate und Bruno Kaiser ihr Museum führen. Da ist man gern zu Gast, gerade auch mit Kindern.

Stefanie Assenheimer

Über das Prädikat „lohnenswert“ durfte sich anschließend auch die Basilika mit ihrem „prächtigen Altar“ freuen. Bei allem Lob für Walldürn genügte den Assenheimers aber gerade mal eine Stunde, um bei einem Stadtrundgang auch die Schwächen der Wallfahrtsstadt aufzudecken. „Es ist unheimlich ruhig hier“, stellte Jörg Assenheimer fest. Rundum wohl hat er sich mit seiner Familie trotz der Eiseskälte gefühlt: „Wenn man in so eine Stadt kommt und nette Menschen trifft, fühlt man sich daheim.“

Und wenn es dann auch noch gelingt, den hungrigen Nachwuchs für regionale Spezialitäten wie Grünkern zu begeistern, bleiben kaum Wünsche offen. „Sehr schmackhaft, angenehm günstig, perfekt für die Familie“, lautete das Fazit nach der Stärkung im Gasthaus „Hirsch“ in Walldürn. Lediglich bei der Vermarktung der regionalen Spezialitäten hätten die Assenheimers einen etwas offensiveren Umgang bevorzugt. Rundum zufrieden – um nicht zu sagen restlos begeistert – war die Reporterfamilie mit der letzten Station ihrer Testreise: der Tropfsteinhöhle in Eberstadt.

Spannende Geschichten, statt trockener Fakten. Humorvoll erzählt von Wolfgang Mackert. Das hat Groß und Klein gleichermaßen überzeugt. „Und das Ganze gib’s für anständiges Geld. Das ist familienfreundlich“, so das einhellige Urteil.

Vom Spielplatz im Außenbereich, einem Wickeltisch und der Möglichkeit, die Höhle mit einem Kinderwagen zu befahren, einmal ganz abgesehen.

Die Gesamtbilanz der Assenheimers fiel deshalb recht positiv aus: Kultur, Natur und Service erhielten am Ende des Tages hohe Wertungsnoten. Kleinere Abstriche gab es beim Essen und Trinken und vor allem bei der Erreichbarkeit. Denn ohne eigenes Auto ist es schwierig bis unmöglich die Region zu erkunden.

von Ralf Scherer

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