Adventszeit

Museumshof lockte mit buntem Programm

„Advent im Kaiserhof“: Erster Weihnachtsmarkt des Fördervereins Museum „Zeit(T)räume“ / Resonanz übertraf alle Erwartungen

Walldürn. Liebevoll dekorierte Stände, leuchtende Buden, weihnachtliche Geschichten in romantischem Ambiente und über allem der Duft von frisch geschlagenen Tannen und Glühwein – bei dieser verlockenden Mischung wollte am Wochenende auch das Wetter in nichts nachstehen und bot bei winterlichen Temperaturen den idealen Rahmen für den Weihnachtsmarkt des Fördervereins Museum „Zeit(T)räume“ im Museumshof der Familie Kaiser.

Unter dem Motto „Advent im Kaiserhof“ luden am vergangenen Samstag und Sonntag zahlreiche Stände mit Geschenk- und Dekorationsideen, weihnachtlichen Accessoires und kulinarischen Köstlichkeiten vom deftigen Schinken über selbst gemachten Honig bis hin zu erlesenen Likören zum Stöbern und entspannten Verweilen ein. Bei einer Tasse Glühwein und anderen Leckereien konnten sich die Besucher unterm Heizpilz in der stilvoll gestalteten Museumsscheune stärken oder schon mal den passenden Christbaum aussuchen.

Klassiker der Walldürner Heimatdichterin Hanne Assion-Bausback in „Dürmer“ Mundart las zwischendurch bei Kerzenschein Geopark-Vor-Ort-Führer Gerhard Friedrich. Fast wie vorm heimischen Ofen fühlten sich die gespannt lauschenden Zuhörer, als er erzählte, wie der Winter überhaupt zum Schnee kam und wie das eigentlich so war „Weihnachde in Dürn vor süwwezich Johr“. In den legendären zwölf heiligen Nächten, in denen die Straßen wie leer gefegt waren und nur die alte Funzel am Plan im dichten Schneetreiben flackerte. Eben die geheimnisvollste Zeit des Jahres, in der das „wilde Heer“ durch die Luft gebraust kam und keiner mehr nach draußen ging, wenn er nicht unbedingt musste. Passend zum Thema Weihnachten steuerte auch Paula Walter manch besinnliche „Dürmer“ Geschichte bei und rundete so das Rahmenprogramm ab.

War die Museumsscheune dabei an beiden Tagen ohnehin gut gefüllt, platzte sie spätestens am Sonntagnachmittag endgültig aus allen Nähten, als rund 40 Grundschüler der Klassen 3a und 3b die Bühne eroberten. Ohne eine Spur von Lampenfieber griffen sie zum Mikrofon und verblüfften das Publikum zunächst mit einer kaum enden wollenden Wortneuschöpfung, die sie mühelos meisterten. Ganz im Gegensatz zu den Zuschauern.

Großen Beifall heimsten die Grundschüler auch für ihre zweite Showeinlage ein. Auf der Suche nach der passenden Mütze für den Weihnachtsmann wechselte mach bunte Kopfbedeckung den Besitzer. Auf seine lange Reise durfte sich „Santa Claus“ jedoch erst mit der klassisch rot-weißen Zipfelmütze machen. Als Belohnung für ihren unterhaltsamen Auftritt durften die Kids tief in den Krabbelsack greifen und sich ein kleines Geschenk aussuchen.

Die großen Besucher ließen den Nachmittag schließlich bei guten Gesprächen im mit Fackeln erleuchteten Museumshof gemütlich ausklingen. Der vom Förderverein Museum „Zeit(T)räume“ erzielte Reinerlös aus dem Weihnachtsmarkt fließt in den erst kürzlich abgeschlossenen Ausbau der Museumsräume.

von Ralf Scherer, Fränkische Nachrichten