Menschen mit Uhr

Perle in der Walldürner Museumslandschaft

Mitgliederversammlung: Förderverein Museum „Zeit(T)räume“ blickt zurück / Zahlreiche Projekte umgesetzt / Wahl des Vorstandes

Walldürn. Sie nennen sich selbst „Zeit(T)räumer“ und haben doch nur selten Zeit zum Träumen. Was aber keineswegs daran liegt, dass es im gleichnamigen Museum nichts zu träumen gäbe – ganz im Gegenteil. Sondern an der Fülle von Aktivitäten seit der Gründung des Fördervereins Museum „Zeit(T)räume“ vor drei Jahren. Deutlich wurde dies bei der Mitgliederversammlung im Gasthaus „Zum Hirsch“ in Walldürn, zu der Vorstandsvorsitzender Bruno Kaiser gut ein Drittel der inzwischen 56 Mitglieder begrüßte.

Kräftig investiert

„Es liegen drei sehr erfolgreiche Jahre hinter uns“, bilanzierte Kaiser und erinnerte an die jährlich wiederkehrenden Veranstaltungen wie die Ausstellungen unter dem Motto „Kunst im Kaiserhof“, die Silvesterempfänge oder den Adventsnachmittag, der sich inzwischen zum gut besuchten Weihnachtsmarkt entwickelt hat. „Auch im Museum selbst hat sich viel getan“, sagte Kaiser. So habe die bauliche Erweiterung der Ausstellungsfläche die Grundlage geschaffen, um das Sammelgebiet „Turmuhren“ abzuschließen. Als letztes Objekt sei die Altheimer Kirchturmuhr in das Turmuhrenzimmer eingezogen und zusammen mit den anderen Uhren geweiht worden. Darüber hinaus habe der Verein eine voll funktionsfähige Großuhr erworben, die einschließlich Zifferblatt noch im laufenden Jahr in Betrieb genommen werden soll.

Als weitere Höhepunkte nannte der Vorstandsvorsitzende die Ausstellung „Einblicke“ in den Räumen der Volksbank Franken, die Dreharbeiten des SWR in den Museumsräumen, die Teilnahme am Ferienprogramm für Kinder oder die internen Schulungsabende für Vereinsmitglieder.

Kräftig investiert habe der Verein in den letzten Monaten in die Sanierung sanitärer Anlagen und weiterer Funktionsräume in der Museumsscheune. Dies sei, so Kaiser, die Voraussetzung dafür gewesen, um zukünftig auch Veranstaltungen, wie die Premiere des neuen Bühnenprogramms der Walldürner Kabarettistin Ann-Kathrin Schneider, durchführen zu können. „Ohne den Trupp der Aktiven wäre das alles aber nicht mehr zu stemmen“, dankte Kaiser schließlich allen Helfern für ihr „unermüdliches Engagement“.

Rund 2.100 Besucher

Von einer positiven Entwicklung bei den Besucherzahlen sprach Vorstand für Organisation Felix Kaiser. Demnach haben seit Gründung des Fördervereins rund 2100 Besucher in 150 Führungen das Museum besichtigt. Erfreulich sei auch die Entwicklung im laufenden Jahr mit acht Führungen in den traditionell eher schwachen Monaten Januar und Februar. Einen ausführlichen Überblick über die Vereinsfinanzen gab Kassier Johannes Schlegel. Die Kassenprüfer Peter Baumann und Wolfgang Friedlein bescheinigten eine „tadellose Kassenführung“ und empfahlen die Entlastung des Vorstandes. Diesem Vorschlag folgte die Versammlung einstimmig.

Als „Perle in der Walldürner Museumslandschaft“ bezeichnete Bürgermeisterstellvertreter Herbert Kilian das Museum in einem kurzen Grußwort vor den Wahlen und lobte das große Engagement der Mitglieder. „Da steckt sehr viel Arbeit drin“, betonte Kilian und sagte für die Zukunft die Unterstützung der Stadt Walldürn „im Rahmen ihrer Möglichkeiten“ zu.

Alles beim Alten bleibt für die nächsten drei Jahre bei der Besetzung der Vorstandsämter. Sowohl Beate Kaiser (Verwaltung) und Felix Kaiser (Organisation) als auch Johannes Schlegel (Finanzen) und Ralf Scherer (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit) wurden einstimmig wiedergewählt. Die Amtszeit von Bruno Kaiser als Vorstandsvorsitzendem läuft erst in sechs Jahren aus. Eine Wahl stand deshalb nicht an. Als Kassenprüfer bestätigte die Versammlung Peter Baumann und Wolfgang Friedlein.

Zum Abschluss gab Vorstand für Verwaltung Beate Kaiser noch einen Überblick über die wichtigsten Termine des laufenden Jahres und erinnerte dabei vor allem an die Ausstellung „Grenzüberschreitendes“ im Rahmen des Blumen- und Lichterfestes vom 17. bis 20. Mai mit Acrylmalerei von Horst Knapp (Kirchzell), Skulpturen von Dr. Helmut Brendel (Amorbach), künstlerisch gestaltete Korken von Mike Bauersachs (Amorbach) und handgeschmiedeten Messern von Wolfgang Macht (Walldürn).

Einen Vortrag zum Thema „Wie kam die Zeit ins Land – Gedanken über Zeit und Zeitmessung“ hält Michael Schick am Freitag, 6. Juli, und der Weihnachtsmarkt unter dem Motto „Advent im Kaiserhof“ findet am 15. und 16. Dezember statt. Das Archiv befindet sich zurzeit noch im Aufbau und wird nach und nach erweitert.

von Ralf Scherer, Fränkische Nachrichten