Kunst im Kaiserhof 2012

„Grenzüberschreitendes im Kaiserhof“

Im Hof des Museums „Zeit(T)räume“: Vier Künstler stellen ihre Werke aus / Die Ausstellung ist bis Sonntag geöffnet

Walldürn. „Grenzüberschreitendes – Kunst im Museumshof Kaiser“ mit den vier Künstlern Dr. Helmut Brendel, Horst Knapp, Mike Bauersachs und Wolfgang Macht lautet der Titel einer Ausstellung, die von Beate und Bruno Kaiser zum Blumen- und Lichterfest im Hof der Familie Kaiser in der Unteren Vorstadtstraße veranstaltet wird. Ausgestellt werden Skulpturen aus Holz, Metall und Stein von Dr. Helmut Brendel (Amorbach), Acrylgemälde von Horst Knapp (Kirchzell) bemalte Korken von Mike Bauersachs (Amorbach) sowie Schmiedearbeiten von Wolfgang Macht (Walldürn, die FN stellten die Künstler bereits vor).

Die Vernissage wurde von Ann-Kathrin Schneider (Vokal), Peter Kempf (Gitarre) und Felix Kaiser (E-Piano) musikalisch umrahmt. Beate Kaiser sagte bei der Begrüßung, es sei für sie und ihre Familie immer wieder etwas ganz Besonderes, einmal im Jahr eine solche Kunstausstellung im „Kaiserhof“ zu organisieren.

Es sei faszinierend, mitzuerleben, wie die Künstler den „Kaiserhof“ durch die Ausstrahlung und Präsentation ihrer Kunstwerke verändern und ihm für kurze Zeit ein neues, ganz und gar nicht alltägliches Gesicht verleihen würden. „Grenzüberschreitendes“ laute der Titel der diesjährigen Ausstellung deshalb, weil drei der vier ausstellenden Künstler aus dem benachbarten bayrischen Landkreis Miltenberg kommen.

Die Einführung in die Ausstellung erfolgte durch den ehemaligen stellvertretenden Schulleiter der Frankenlandschule, Studiendirektor i.R. Michael Schick, der in detaillierter Form die vier ausstellenden Künstler, deren künstlerische Vita sowie deren Schaffen vorstellte.

Es ist faszinierend, mitzuerleben, wie die Künstler den Kaiserhof verändern.

Beate Kaiser

Der CDU-Fraktionsvorsitzende im baden-württembergischen Landtag, MdL Peter Hauk, stellte fest, dass das Museum „Zeit(T)räume“ mittlerweile zu einer festen Größe im Kulturleben der Stadt Walldürn und der Region geworden ist. Die Ausstellung stelle eine echte Bereicherung für das kulturelle Leben Walldürns und für das diesjährige 38. Blumen- und Lichterfest dar.

MdL Georg Nelius forderte in einer Assoziation auf den Namen des Museums „Zeit(T)räume die Bedeutung der Wörter Zeit und Raum dazu auf, die Zeit stets sinnvoll zu nutzen und den Blick stets zielgerichtet in die Gegenwart und Zukunft zu richten.

Landrat Dr. Achim Brötel sagte zum Titel „Grenzüberschreitendes“, dass der auf den ersten Blick überrasche, wo die Kunst doch eigentlich gar keine Grenze kenne. Fakt sei jedoch, dass der gesamte Odenwald – sei es im Neckar-Odenwald-Kreis oder sei es im Landkreis Miltenberg – überall nicht nur grenzenlos schön, sondern vor allem auch sonst eine Einheit ohne Grenzen sei, die sich exakt als solche verstehe. Deshalb sei man etwa touristisch auch schon seit vielen Jahren gemeinsam unterwegs. Die hier zu sehende Kunstausstellung sei eine zweifelsohne ungewöhnliche und gerade deshalb aber sogar besonders reizvolle Kombination, die einem im „Kaiserhof“ geboten werde.

Ausstellung lädt zum Dialog ein

Bürgermeister Markus Günther interpretierte den Satz des Malers Paul Klee „Die Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar“ dahingehend, dass die Kunst uns sehen lehrt, die Werke selbst und mit ihnen die Gegenwart oder vergangene Epochen.

Kunst fordere uns dazu heraus, uns selbst und die Welt mit anderen Augen zu sehen. Künstlerinnen und Künstler würden dem nachspüren, was die Menschen bewege, was unsere Zeit ausmache und wohin die Entwicklung treibe. Sie würden sich damit auseinandersetzen und würden dann das Gespürte, das Erkannte oder das Erahnte in ihre Werke umsetzen.

Und der Betrachter würde dann wiederum seinen Blick schärfen, wenn er die gesehenen Bilder und Objekte auf sich wirken lasse. Die Folge sei dann, dass sich ihm dadurch dann oftmals neue Perspektiven auftun würden und er neue Einsichten gewinne. Somit bereichere die Kunst in ganz besonderer Weise unser Leben. Kunst sei eine Form der Kommunikation und ein Austausch darüber, wie Kunstschaffender und Betrachter die Dinge des Lebens sehen würden. Zu einem solchen Dialog lade gerade auch diese Ausstellung ein.

Anschließend erklärten Bürgermeister Günther und das „Blumenbärbele“ Ula Duschek die Ausstellung als eröffnet.

von Bernd Stieglmeier, Fränkische Nachrichten